Pfarreigeschichte Mariä Himmelfahrt Epfenhausen

 

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Epfenhausen ist ein kleines Dorf 6,5 km von Landsberg entfernt, es hatte wohl meist zwischen 200 und 250 Einwohnern, heute sind es 350 .

Epfenhausen kommt urkundlich schon um das Jahr 1080 vor, in alten Kaufverträgen der Herren von Rohrbach, die auf dem Burgberg beim ehemaligen Bahnhof ihren Wohnsitz hatten.

Epfenhausen ist eine Patronatspfarrei der Grafen Hundt auf Schloss Lauterbach in Dachau.

Da das ehemalige Kloster Sandau so nahe gelegen ist, werden hier wohl die Benediktinermönche das Christentum in die hiesige Gegend gebracht und auch die Pfarreien gegründet haben.

Durch seine nahe Lage zu Landsberg, einer befestigten Grenzstadt zum Schwäbischen Gebiet, hat Epfenhausen die letzten tausend Jahre alle Wechselfälle der Geschichte hautnah miterlebt und erlitten.

In allen Kriegen hat Epfenhausen einen hohen Blutzoll gezahlt, besonders in den beiden letzten Weltkriegen. Im 30-jährigen Krieg wurde unsere gotische Kirche von den Schweden niedergebrannt, der Turm brannte aus und die Glocken barsten. Alle Urkunden aus der Zeit davor, die in der Sakristei aufbewahrt worden waren, sind den Flammen zum Opfer gefallen.

Epfenhausen hat schwer gelitten durch Krieg, Hungersnot und Pest. Die an der Pest Gestorbenen wurden ausserhalb des Dorfes in der Walburgakapelle zwischen Epfenhausen und Kaufering begraben.

Nur der fünfstöckige, gotische Turm blieb stehen, und steht heute noch.

Das Pfarrhaus war ebenfalls zerstört. Die Bevölkerung war so arm und durch die Pest so dezimiert, dass es mehrere Jahrzehnte dauerte, bis die Epfenhauser eine neue Kirche bauen konnten und   wieder ein eigener Pfarrer durch den Zehnten ernährt werden konnte.

So wurden sie, und im Lauf der Geschichte immer wieder, von anderen Gemeindepfarrern "vikarisiert". Auch früher schon gab es also immer wieder Ähnliches wie die heutigen Pfarreiengemeinschaften.

26 Jahre brauchten die Bewohner, bis sie sich wieder neue Glocken anschaffen konnten. Als endlich Friede war und die Pest vorüber, stifteten die Epfenhauser 1674 drei neue Glocken und ließen sie reichlich mit christlichen Bildern und Inschriften versehen. Wegen ihrer Schönheit und ihres Alters durften die Glocken auch in den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts nicht eingeschmolzen werden. Die Glocken sind erhalten und läuten heute noch in unserem Turm.

Erst 1715 wurde die jetzige Kirche neu gebaut, und zwar, wie damals üblich und auch nötig, so groß, dass alle Einwohner hineinpassten. Die im Barockstil angelegte Kirche hatte aber die Geldmittel der Gemeinde so erschöpft, dass die Inneneinrichtung weitere vier Jahrzehnte erforderte und die Altäre und der Stuck an der Decke schon im darauffolgenden Stil des Rokoko entstanden. Erst 1755 wurde die neue Kirche eingeweiht.

Die gesamte Bevölkerung hatte mitgeholfen und gespendet und sich auch von den umliegenden Klöstern Geld geliehen.

Die Epfenhauser waren zu allen Zeiten streitbar für ihre Belange eingetreten und ihre Pfarrer auch. Schwere Kämpfe und Prozesse haben sie mit den Klöstern um den Zehent ausgefochten und um die damit verbundene Baupflicht der Zehentnehmer.

Sie stritten auch für die Schulbildung ihrer Kinder. Eine allgemeine Schulpflich gab es verbindlich erst seit 1803. Auf dem Land gab es meist keine ausgebildeten Lehrer. In Epfenhausen aber gab es schon vor dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) Schulunterricht. Zunächst übernahmen die Pfarrer diese Aufgabe. Nach dem 30jährigen Krieg ging es darum, dem Lehrer eine wirtschaftliche Lebensgrundlage zu geben. Daher sollte er auch Mesnerdienste tun sein und das Zapfrecht haben, d.h. Wirt im Dorf sein. Auch dafür wurde immer wieder gerichtlich gestritten.

Um den Erhalt der Kirche haben die Epfenhauser und ihre Pfarrer zu allen Zeiten gerungen. Ein sehr engagierter Pfarrer war Johann Niedermeier, der eine kleine Geschichte Epfenhausens aus alten Archivblättern zusammengetragen und verfasst hat. Er wirkte in Epfenhausen von 1914, mit Beginn des ersten Weltkrieges, bis 1956, er starb hier und ist, wie viele seiner Vorgänger, im Kirchhof begraben. Aus seinen Aufzeichnungen stammen die meisten der Informationen.

Seit dem 8. September 2013 ist die Pfarrei Epfenhausen Teil der Pfarreiengemeinschaft Kaufering. Dies ist für viele Epfenhauser eine neue Herausforderung.