38. Fuß- und 29. Radlwallfahrt
Pilgerweg der Pfarreiengemeinschaft Kaufering nach Andechs
Ein Wanderschuh-Bericht
Am 11.05.2024 wurden wir mitten in der Nacht recht unsanft geweckt. Schon um kurz nach 3 Uhr morgens sollten wir unseren Träger zum Treffpunkt beim Brückenwirt in Kaufering bringen. Ob er sich vorher bewusst war, dass das so früh ist und was sonst noch auf ihn zukommt? Wir wissen es nicht, aber es war ja auch für ihn eine Premiere. Jedenfalls ging es dann kurz vor halb vier mit 19 weiteren Paar Schuhen und deren Trägerinnen und Trägern flotten Schrittes auf den Weg nach Andechs. Nach einer Station am Feldkreuz am Dominiweg mit Lesung, Gebet, Andacht und Gesang kam dann in Penzing noch ein weiteres Schuhpaar mit Trägerin dazu, die uns an der nächsten Station in der Morgendämmerung bei den Penzinger Baggerseen unterstützten. Glücklicherweise hatten wir warme Füße und die Entscheidung unseres Trägers für die Zwiebel-Taktik war auch genau richtig. Die 5 °C Morgentemperatur wären sonst kein Spaß geworden. Einige Kilometer weiter und mittlerweile bei Tageslicht durften wir dann in der Kapelle Stillern eine weitere Einkehr halten. Schöne Feldwege brachten uns dann in toller Landschaft über die Station Toteis-Kessel nach Finning zur Willibaldskapelle. Dort konnten wir ein wenig verschnaufen und alle Schuhträger sich mit einem Frühstück stärken.
Jetzt war es auch schon richtig warm geworden und so wurde eine Zwiebelschicht nach der anderen abgelegt. Auch die Rucksäcke waren jetzt deutlich leichter – wobei das für uns Schuhe jetzt irgendwie egal war. Bei guter Stimmung – zumindest schlossen wir das aus den vielen Gesprächen, die sich nach der Frühstückspause ergaben, ging es dann nach Utting in die Leonhardikapelle. Dort kamen dann noch acht Radwallfahrende und eine kleine Gitarre dazu. Alle zusammen gestalteten dann die vorletzte Station und konnten zusätzlich einer neugierigen Katze den Weg aus der Kirche zeigen. Im Anschluss hatten sich unsere Trägerinnen und Träger dann einen Morgenkaffee bei Lenas in Utting redlich verdient – an uns Schuhe und das zusätzliche Gewicht hat allerdings keiner gedacht. Dafür durften wir bei der Überfahrt nach Herrsching wieder ein wenig ausruhen, bevor es – noch einmal verstärkt durch vier weitere Paar Schuhe – zum Aufstieg auf den heiligen Berg in Andechs ging. 170 Höhenmeter und einen Rosenkranz später war das Ziel dann erreicht. Mit einem abschließenden Gottesdienst mit Pfarrer Friedl, Brotzeit und Getränken wurden die zurückliegenden 30 Kilometer eingehend gefeiert. Auch wir Schuhe haben uns jetzt eine Pause verdient. Ob wir nächstes Jahr wieder dabei sind, wissen wir noch nicht – unser Träger (Markus Rojahn) überlegt es sich in jedem Fall aber ernsthaft.