Als Dom Sinesio Bohn Mitte 1989 bei uns weilte besuchte er mit Pfarrer Ludwig Epp das Offene Seminar in Seifriedsberg. Diese Einrichtung unserer Diözese bietet jungen Menschen die Gelegenheit, offen ihre Fragen zu ihrem Glauben zu stellen. Dom Sinesio war so begeistert von dieser Einrichtung, dass er sie auch in seiner Diözese verwirklichen wollte. Aber dazu fehlt ihm das Geld und er bat Pfarrer Epp um Unterstützung.
Es war Hans Koch, der den Vorschlag zur Gründung eines Missionskreises im damaligen größten Familienkreis III zur Sprache brachte. Die positive Resonanz führte 1989 zur ersten offiziellen Anzeige im Kirchenanzeiger und Ende Oktober wurde der Missionskreis gegründet.
Dank der brasilianischen Priester wie Pater Inaçio Schabarum und José Renato Back, die zur Urlaubsvertretung von Pfarrer Epp (auf seine Kosten) in der Regel vier Wochen bei uns waren, wuchs die Mitgliederzahl schnell auf ca. 60 Personen.
Schon 1989/90 wurden DM 18.700,- gespendet und Dom Sinesio konnte sein „Seminario Sagrado Couraçao de Jesus“ in Arroio do Meio aufbauen. Mit den Jahren wurde auch diese Einrichtung „erwachsen“ und Dom Sinesio bat, die Spenden für andere dringliche soziale Nöte in seiner Diözese verwenden zu dürfen. Die Straßenkinder und die landlosen Bauern seien hier als Beispiele genannt.
Mit kleineren Beiträgen wurden auch einige Schwestern in Brasilien über Jahre unterstützt. Im Jahr 2000 besucht Pater Bernhard Hanke (ein Bruder von Bischof Hanke in Eichstätt) unsere Gemeinde.
Er ist im Nordosten Brasiliens als Priester tätig. Die allgegenwärtige Armut und Trockenheit bedarf ständiger Hilfe. Zisternen gehören zum dringendsten Bedarf. Und auch hier hilft der Missionskreis seitdem mit regelmäßigen Spenden.
2011 ging Dom Sinesio in den Ruhestand. Sein Nachfolger Dom Canisio Klaus beendete die Verbindung mit Kaufering. In Absprache mit Pater Schauman SDB überweist seit 2011 der Missionskreis einen Großteil seiner Spenden an die Don Bosco-Mission – Für die Jugend der Welt – in Bonn. Im Südsudan wird damit eine von Don Bosco Patern geführte Schule in Maridi unterstützt.
Soweit möglich werden spontane Hilfsersuchen wie z. B. Somalia, Tsunami, Solarprojekt im Südsudan, Katastrophe auf den Philippinen unterstützt. Und auch der unvergessene Pater S.J. Back aus der Diözese Santa Cruz do Sul erhält für die Jugendarbeit einen kleinen Betrag.
Ausblick:
Der Missionskreis hat heute nur noch 38 regelmäßig zahlende Mitglieder und ist überaltert (70 +). Gerade mal 8 Personen sind 40 – 55 Jahre alt. Und auch die Marktgemeinde hat ihre Zuwendungen (1.500,- €) 2013 eingestellt. Es gibt also keinen Grund zum Feiern angesichts dieses schleichenden Rückgangs. Bleibt nur zu hoffen, dass sich jüngere Gemeindemitglieder dem Missionskreis anschließen. Auf der Internetseite der Pfarrei kann man sich über den Missionskreis informieren oder direkt bei Gerhard Gantenhammer (Tel. 08191 6002) oder bei Walter Meier (Tel. 08191 70902).
Danken möchten wir von ganzem Herzen Herrn Hans Koch. Er war bis 2013 der „Motor“ dieses Missionskreises und er fehlt uns sehr. Wir danken allen Mitgliedern für ihre langjährige Treue.
Ihr
Gerhard Gantenhammer und Walter Meier
Bilder zum 25-jährigen Gründungsjubiläum des Missionskreises in 2014